Einrahmungen
Gerahmte Bilder sehen alle gleich aus und doch verbergen sich dahinter sehr unterschiedliche Einrahmungsarten. Gewinnen Sie einen Einblick, warum manche Einrahmungen so aufwendig und teuer, und manche so einfach und günstig sind.
 

Einfach gerahmte Bilder

Aufwendig gerahmte Bilder

Fehler die Sie vermeiden sollten

Glossar


Was wird denn alles eingerahmt

Für ein Gemälde muss in der Regel nur ein entsprechender Rahmen ausgesucht werden, wenn der Zustand des Gemäldes selbst keine weiteren Maßnahmen im Voraus erfordern.

Aquarelle und alle Arten von Bildern aus Papier:
Papiere haben eine empfindliche Oberfläche die geschützt werden muss. Deshalb ist in der Regel hier, außer einem Rahmen auch Rückwand und Glas, sowie eventuell ein Passepartout oder ein Abstandhalter zum Glas notwendig.

Objekte :
Für Gegenstände die deutlich dicker als Papiere und Kartons sind, ist beim Einrahmen mehr Rahmentiefe notwendig. In solchen Fällen kann man nur durch spezielle, angefertigte Kästen aus Karton oder Holz, oder Standardkästen im günstigsten Falle, eine zufriedenstellende Lösung finden.

 
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Einfach gerahmte Bilder
 
Das Einrahmungsgut ( Druck oder Original ) wird so eingerahmt, dass es vor äußeren mechanischen Schäden geschützt aufgehängt und betrachtet werden kann. Für eine vorrübergehende Verwendung eine gute Lösung. Für eine dauerhafte Lösung, besonders bei Originalen ist das Aussehen des Einrahmungsguts, sein Sammler-, Kunst-, oder Marktwert in solch einer Rahmung gefährdet und wird langfristig geschädigt. Wir bieten nur im Bereich mancher kleiner Kunstdrucke und zu Ausstellungszwecken solche Einrahmungen an.
 

Ein Kunstdruck beispielsweise, wird in einen Holzwechselrahmen, Alurahmen oder rahmenlosen Bildhalter der auch als Nur-Glas-Rahmen bekannt ist, eingerahmt.

Der Kunstdruck wird lose zwischen Glas und Rückwand eingelegt, oder an der Rückwand oder dem Einlegepapier mit doppel- oder einseitigem Klebeband punktuell befestigt. Solch ein Klebeband kann bei Bedarf wieder abgezogen und das Kunstblatt, beispielsweise nach der Ausstellung, leicht wieder ausgerahmt werden.

Die Glasscheibe wird direkt auf den Kunstdruck gelegt, weil die Wechselrahmenhersteller bei ihren Verschlusssystemen häufig die Nutzung von stabilen Passepartouts als Abstandhalter zwischen Kunstdruck und Glas nicht berücksichtigen.

Glas, Druck und Rückwand werden lose in den Rahmen gelegt und auf der Rückseite des Rahmens das Bild mit Spangen, Schiebern oder Klammern je nach Verschlusssystem des Herstellers verschlossen.

Es findet keine dichte Verklebung statt. Der Bildaufhänger ist in der Rückwand des Wechselrahmens befestigt oder oft auch Teil der Rückwand.

 
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Aufwendig gerahmte Bilder
 
Das Einrahmungsgut ( Druck oder Original ) wird so eingerahmt, dass es langfristig werterhaltend und geschützt aufgehängt und betrachtet werden kann. Es ist vor äußeren mechanischen Schäden und vor inneren strukturellen Prozessen bestmöglich geschützt. Für eine dauerhafte Lösung, besonders bei Originale ist das Aussehen des Bildes, sein Sammler-, Kunst-, oder Marktwert langfristig gesichert.

Das Originalbild (Pastell, Aquarell, Gouache, Kohle, Bleistift) wird mit pH-neutralen
Nassklebestreifen oder Japanpapierstreifchen und Weizenstärkekleister an dem Rückwandkarton, einem extra Montagekarton oder der Passepartoutrückseite punktuell befestigt

Passepartoutkarton und Rückwandkarton die nicht nur zum Zeitpunkt der Produktions-kontrolle sondern auch langfristig in sich pH-neutral und zur Sicherheit alkalisch gepuffert sind, umschließen Vorder- und Rückseite des Originales.

Das ausgewählte, zugeschnittene Glas liegt auf dem Passepartout und berührt
nicht die Oberfläche des Originals.

Glas, Passepartout, Original und Rückwand werden an den Rändern umlaufend mit einem Papierstreifen zu einem Paket verklebt. Damit weder kleinste Ungeziefer noch Holzschliff des Rahmens oder sonstige Partikel sich hinter dem Glas als lästige Schmutzstellen absetzen oder Abdrücke auf dem Original verursachen können.

Das Paket wird in den ausgewählten, angefertigten Rahmen eingelegt und mit Stiften fixiert

Die schmalen Dehnungsritzen werden sauber mit Nassklebeband verklebt.

Der passende Bildaufhänger wird angebracht, das Firmenetikett mit Datum auf der Rückseite hinterlassen und eventuelle Notizen über das eingerahmte Bild auf der Rückseite vermerkt.
 
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Fehler die Sie vermeiden sollten

Verwenden Sie Rahmungen, bei denen die Teile nur lose eingelegt werden, nur als vorüber-gehende Lösung, denn Papiermilben haben direkten Zugang von hinten über die offenen Seitenränder der Rückwand und können hinter der Glasscheibe ärgerliche Flecken auf ihrem Bild hinterlassen.

Wählen Sie Einrahmungen mit Abstand zwischen Glas und Bild. Ist ihr Bild aus wasserlöslichen Farben können die Farben sich an der Glasscheibe abdrücken oder daran festkleben. Besonders wenn durch Temperaturschwankungen (direkte Sonneneinstrahlung) im Bild Feuchtigkeit an der Glasscheibe kondensiert.

Sogenannte Nur-Glas-Rahmen oder auch rahmenlose Bildhalter machen mit der Zeit die Ränder Ihres Bildes hässlich braun. Sparen Sie nicht an der Qualität des Bilderglases, damit die Brillanz und Leuchtkraft Ihres Bildes nicht verloren geht. Besonders zarte Farben brauchen einen Schutz vor den UV-Strahlen des Tageslichts.

Die Wahl von Wechselrahmen bringt Gefahr durch manche Verschlusssysteme an der Rückwand Druckstellen an ihrem eingerahmten Bild zu erhalten. Kaufen Sie keine Wechselrahmen die an den Ecken oft nur gesteckt oder geklammert statt verleimt sind und somit bei schmalen Rahmen, oder großen Formaten nicht geeignet sind um Glas und Einrahmungsgut angemessen zu schützen.

Vermeiden Sie günstig gekaufte Bilderrahmen. Sie haben meistens minderwertige Rückwände die nicht säurefrei sind oder bleiben und nicht lichtbeständig sind. Das heißt, der Lichteinfall über die Glasscheibe durch Ihreingerahmtes Bild hindurch bewirkt auf der Rückwand eine chemischeReaktion. Durch den direkten Kontakt Ihres Einrahmungsguts mit dieser Rückwand findet in ihrem aufgehängten Bild stetig eine Säurewanderung von der Rückwand in Ihr eingerahmtes Bild statt. Es macht kein Unterschied ob die Rückwände aus Kartons oder irgendwelchen Holzplatten sind.

Kommen Sie nicht in Versuchung Bilder mit ein- oder zweiseitig selbstklebenden Bändern selbst zu befestigen. Diese Bänder besitzen alle Weichmacher die mit der Zeit aus dem Klebefilm des Klebebandes in das Papier einziehen und hässliche ölige, klebrige Flecken auf dem Papier hinterlassen.


Lassen Sie ihr Bild doch mal bei uns rahmen.

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Glossar

Alaun
Aluminiumsulfat , besser bekannt als Alaun, wird als Fällungsmittel zum reibungslosen Ablauf in der Papierherstellung gebraucht. Es bildet mit Wasser Schwefelsäure aus. Das heisst: je mehr ein Karton oder Papier mit Feuchtigkeit ausgesetzt wird um so schneller verwandelt sich der anfänglich pH –neutrale Karton oder das Papier in eine säurehaltige Qualität die sich auch auf das direkte Umfeld überträgt.

Alterungsbeständig
bedeutet in der Bildeinrahmung, dass Papiere u. Kartons bei sachgerechter Aufbewahrung ohne zeitliche Begrenzung haltbar sind.

ANSI 39.48
Kennzeichnung in den USA für alterungsbeständige Stoffzusammensetzung von Papieren u. Kartons.

DIN 6738
Die nationale wie internationale Normung oder Angabe für Alterungsklassen
von Papier, Kartons und Archivhüllen (Alterungsbeständigkeit gewährleistet).

DIN ISO 9706
Die weltweite Normung für den Mindestgehalt an alkalischen Pufferstoffen und anderen physikalischen Werten für alterungsbeständige Papiere, Kartons und Archivhüllen.

Endogene Prozesse
laufen innerhalb des Papiers ab. z.B. oxidativer Abbau von Zellstoff und Zellstoffbegleitern, oder Bildung von Säure-Ionen, aus z.B. Aluminiumsulfat, dass als Fällungsmittel bei der Papierherstellung benutzt wird.

Exogene Prozesse
kommen von Außen an das Papier heran. z.B. Schadstoffe in der Luft wie Schwefeldioxid, Stickstoffoxide, Chlorverbindungen, Kohlenwasserstoffe oder einfach zuviel Feuchtigkeit.

Holzschliff
Mechanisch aufbereitete Holzfaser. Er enthält Harz und Lignin (Ligninsulfonsäure) und verfärbt sich mit der Zeit. So ähnlich wie man das auch von Holzbrettern her kennt.

Karton
Von Karton spricht man wenn ein starkes Faserflies eine Dicke von 0,2– 0,6 mm bzw. ein Flächengewicht von 150 – 400 g/qm hat. Stärkere Qualitäten werden bei alterungsbeständigen Kartons meist durch mehrschichtiges Verkleben derselben hergestellt.

Konservatorische Bildeinrahmung
Wert und Aussehen erhaltende Bildeinrahmung unter Verwendung alterungsbeständiger und gepufferter Kartonqualitäten, speziellem Glas und nur solchen notwendigen Verklebungen innerhalb des Bildes die nach restauratorischen Aspekten für aktivem Schutz des Bildes oder der Grafik sorgen.

Leimung
Unter Leimung versteht man die Wasserfestigkeit von Papier und Karton, die es beschreibbar macht. Um ein Beispiel zu nennen ist ungeleimtes Papier ein Löschpapier.

Papier
Von Papier spricht man wenn ein flächiges Faserflies eine Dicke von 0,05 – 0,2 mm bzw. ein Flächengewicht von 10 bis
ca. 150 g/qm hat.

Ist Papier feucht?
Papier hat bei Normaltemperatur von 23° C und relativer Luftfeuchtigkeit von 55 % einen Wassergehalt von 5,5 %, der das elastische Verhalten des Papiers und somit dessen Benutzbarkeit gewährleistet. Bei jeder Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankung streben Papiere ständig einen Gleichgewichtszustand mit ihrer Umgebungsluft an durch Feuchtigkeitsaufnahme- oder abgabe.

pH-Wert
Säurefreien Bildrückwänden und Kartons reichen für eine werterhaltende Einrahmung nicht aus. Für die Alterungsbeständigkeit von Papieren und Kartons ist ein stabiler pH-Wert von 7,5 – 9,5 notwendig. Weniger als pH 7,0 = sauer, mehr als pH 7,0 = alkalisch. pH 7,0 – 7,5 ist neutral bis schwach alkalisch, genügt für den aktiven konservatorischen Schutz jedoch nicht.

Zellstoff
Chemisch aufbereitete Holzfaser. Durch zusätzliche Bleiche weitgehend von Harz- und Ligninstoffen befreit. Dadurch hohe Alterungsbeständigkeit.

Baumwolle
Baumwolle spielt als Kartonrohstoff auch eine Rolle, weil sie keine Harzanteile wie Holz besitzt und somit auch nicht verbleichen, sich verfärben kann. Solche Kartons sind im Vergleich aber sehr weich.

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Galerie Neumühle
Ute und Guido Ziegler
Klosterstrasse 173
67480 Edenkoben
Telefon (06323) 2891
Öffnungszeiten:
Mo., Di. u. Sa. nach Vereinbarung
Mi. - Fr. 10.00 - 12.00 Uhr und 15.00 - 18.00 Uhr
So 15.00 – 17.00 Uhr